Unbekannten Toten ein Gesicht verleihen
Unter plastischer Gesichtsweichteilrekonstruktion versteht man die Erstellung eines möglichst lebensnahen, dreidimensionalen Modelles des Gesichtes bzw. Kopfes eines menschlichen Individuums. Dabei bilden die individuellen knöchernen Strukturen das Grundgerüst der Skulptur. In der Forensik macht man sich die Technik bei der Identitätssuche unbekannter Toter zu Nutzen. Auch das Antlitz historischer Personen kann mit der Methode der forensischen Gesichtsweichteilrekonstruktion nachgebildet und in Museen exponiert werden.
Wenn die Polizei eine unbekannte Leiche findet, sucht sie nach Anhaltspunkten zur Identifizierung. Besonders schwer ist es bei skelettierten Toten, die kein Gesicht mehr haben.
Die Rechtsmedizinerin Constanze Niess hat sich auf Gesichtsrekonstruktionen spezialisiert. Mit ihren Skulpturen gibt sie den Toten ihr Gesicht zurück, denn ein Schädel ist so einzigartig wie der Fingerabdruck und reicht aus, um die individuellen Züge eines Menschen nachzuformen.
Hier berichtet sie von ihren spektakulärsten Fällen: von Mord- und Brandopfern, von Kindesmisshandlungen und Altersbestimmungen.